Firebase App Distribution von iOS-Apps via buddybuild

Jahrelang haben wir gerne Crashlytics Beta für die interne Verteilung von Testversionen unserer iOS-Apps verwendet. Crashlytics Beta wird von Google Ende März 2020 eingestellt.

TestFlight ist wohl die bekannteste Alternative. Der Dienst wurde bereits vor mehr als fünf Jahren von Apple übernommen. Die Nachteile von TestFlight waren u.a., dass die Bereitstellung oft durch eine automatisierte Verarbeitung etwas verzögert wurde. Außerdem müssen sich Personen zum Testen auf den jeweiligen Gerät mit ihrer Apple-ID anmelden.

Mit Firebase App Distribution bietet Google einen Ersatz an. Tester nutzen einen Google-Account. Einladungslinks für die Test-Versionen können leicht über die Firebase Console erstellt werden. Außerdem kann man Testpersonen und Testgruppen anlegen und verwalten.

Einige Continuous Integreation Systeme, wie z.B. bitrise, bieten bereits vorgefertigte Integrationen für Firebase App Distribution an. buddybuild unterstützt Firebase App Distribution nicht von Haus aus, man muss die Integration selbst mit Hilfe von eigenen Build Steps durchführen:

Da Firebase CLI verwendet wird muss man sich zunächst ein Firebase CLI Login Token erstellen.

Dieses Firebase Token sowie die Firebase App ID hinterlegt man dann in buddybuild als Environment Variablen FIREBASE_TOKEN bzw. FIREBASE_APP_ID.

Dann kann man die Custom Build Steps für buddybuild ergänzen.

In das Root-Verzeichnis des iOS-Projekts legt man zwei Shell-Script-Dateien. In die Datei buddybuild_postbuild.sh wird der eigentliche Befehl eingetragen, ob die Test-Version der App via Firebase bereitzustellen:

firebase appdistribution:distribute $BUDDYBUILD_IPA_PATH --app $FIREBASE_APP_ID --groups "my-test-group" --token $FIREBASE_TOKEN

Für den obigen Befehl werden die Firebase Tools auf dem CI-Server benötigt. Diese werden global installiert. Dabei stoß ich auf das Problem, dass die globale node.js-Version nicht kompatibel war. Daher versuche ich vor der Firebase CLI Installation zunächst die globale node.js zu aktualisieren. Dafür werden folgende Zeilen in der Datei buddybuild_postclone.sh ergänzt:

echo "Updating global node.js version…"
sudo npm install -g n
sudo n stable

echo "Installing global Firebase CLI…"
npm install -g firebase-tools

Diese Schritte führe ich vor dem eigentlichen Build-Prozesses des iOS-Projektes durch, damit im Fehlerfall der Workflow frühzeitig abgebrochen wird und man so Verzögerungen vermeiden kann.

iOS Simulator CoreTelephony-Log-Spam reduzieren

In neueren Xcode-Versionen wurde ich oft mit Infos über CoreTelephony, wenn ich Apps im iOS Simulator getestet habe. Offenbar wird dieses Verhalten von manchen Frameworks hervorgerufen, u.a. Firebase. Dies habe ich kürzlich in einem GitHub Issue gelesen.

Dort findet man auch den nützlichen Tipp, um diese Log-Ausgaben zu deaktivieren. Im Terminal den folgenden Befehl ausführen:

xcrun simctl spawn booted log config --mode "level:off" --subsystem com.apple.CoreTelephony

Der Befehl muss jeweils auf jedem Computer ausgeführt werden, auf dem die App via iOS Simulator laufen soll.

Bye bye Crashlytics Beta

Jahrelang haben wir gerne Crashlytics Beta für die bereitstellung von iOS-App-Versionen für die interne Benutzung eingesetzt. Dieser Dienst wird Ende März 2020 von Google eingestellt.

Mit der internen Version lassen sich neueste Änderungen testen und man kann Entwickleroptionen aktivieren, die nicht für die Produktivversion vorgesehen sind.

Crashlytics Beta hatte u.a. gegenüber TestFlight die folgenden Vorteile
– Keine Apple-ID benötigt, daher einfacheres Einloggen auf Testgeräten möglich
– Keine Verzögerung, die manchmal entstand wenn TestFlight-Versionen erst automatisiert von AppStoreConnect verarbeitet werden
– Nicht auf eine Plattform beschränkt, es wird auch die Bereitstellung von Android-Appversionen unterstüzt

Durch das Crashlytics SDK in der App wurden die Tester außerdem per In-App-Dialog auf aktualisierte Testversionen hingewiesen. Da wir zeitweise viele Releasen erzeugt haben konnte dieses Feature schon den ein oder anderen nerven, da mit (fast) jedem Appstart zunächst ein Dialog weggeklickt werden musste. Aus Entwicklersicht war der Dialog sicherlich hilfreich, da man dadurch besser gewährleisten konnte, dass die Versionen einigermaßen aktuell bleiben.

Glücklicherweise bietet Google mit Firebase App Distribution einen Nachfolger an. Dieser neue Service ist u.a. besser in diverse Google-Dienste integriert. Auch weil Tester nun einen Google-Account für den Login verwenden müssen.